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Aphorismen zur Lebensweisheit

Mit seinen "Aphorismen zur Lebensweisheit" liefert Schopenhauer eine Anleitung zum Glücklichsein, in dem er die Voraussetzungen für ein solches Glück untersucht: Was Einer ist, was Einer hat und was Einer vorstellt, das heißt die eigene Persönlichkeit mit ihren Anlagen, Besitz und Ansehen bei anderen. Auf höchstem schriftstellerischen Niveau zeigt er die Wankelmütigkeit dieser drei Grundpfeiler unseres Wohlbefindens, ihre Vergänglichkeit und Scheinheiligkeit, und das, worauf es letzten Endes ankommt: die Fähigkeit, in sich zu ruhen und Kraft aus sich selbst zu schöpfen. Somit zeigt er uns, wie es möglich ist, in einer denkbar schlechten Welt ein erträgliches Leben zu führen.

Autor: Arthur Schopenhauer
Illustration:
ca. 200 Seiten

Ab 26.95 EUR inkl. 7% MWSt
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(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Schauplatz

Deutschland

Epoche

19. Jahrhundert

Abriss

Die "Aphorismen zur Lebensweisheit", die 1851 im ersten Band der "Parerga und Paralipomena" erschienen, sind Schopenhauers meist gelesene Schrift und waren im 19. Jahrhundert ein unentbehrlicher Begleiter des gebildeten Bürgertums.
(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Leseprobe

Das Glück ist kein leichtes Ding.
Nur sehr schwer finden wir es in uns und anderswo gar nicht.
Chamfort.

Ich nehme den Begriff der Lebensweisheit hier gänzlich im immanenten Sinne, nämlich in dem der Kunst, das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen, die Anleitung zu welcher auch Eudämonologie genannt werden könnte: sie wäre demnach die Anweisung zu einem glücklichen Dasein. Dieses nun wieder ließe sich allenfalls definieren als ein solches, welches, rein objektiv betrachtet, oder vielmehr (da es hier auf ein subjektives Urteil ankommt) bei kalter und reiflicher Überlegung, dem Nichtsein entschieden vorzuziehen wäre. Aus diesem Begriffe desselben folgt, daß wir daran hingen, seiner selbst wegen, nicht aber bloß aus Furcht vor dem Tode; und hieraus wieder, daß wir es von endloser Dauer sehen möchten. Ob nun das menschliche Leben dem Begriff eines solchen Daseins entspreche, oder auch nur entsprechen könne, ist eine Frage, welche bekanntlich meine Philosophie verneint; während die Eudämonologie die Bejahung derselben voraussetzt. Diese nämlich beruht eben auf dem angeborenen Irrtum, dessen Rüge das 49. Kapitel im 2. Bande meines Hauptwerkes eröffnet. Um eine solche dennoch ausarbeiten zu können, habe ich daher gänzlich abgehen müssen von dem höheren, metaphysisch-ethischen Standpunkte, zu welchem meine eigentliche Philosophie hinleitet. Folglich beruht die ganze hier zu gebende Auseinandersetzung gewissermaßen auf einer Akommodation, sofern sie nämlich auf dem gewöhnlichen, empirischen Standpunkte bleibt und dessen Irrtum festhält. Demnach kann auch ihr Wert nur ein bedingter sein, da selbst das Wort Eudämonologie nur ein Euphemismus ist.
Ferner macht auch dieselbe keinen Anspruch auf Vollständigkeit; teils weil das Thema unerschöpflich ist; teils weil ich sonst das von andern bereits Gesagte hätte wiederholen müssen.
Als in ähnlicher Absicht, wie gegenwärtige Aphorismen, abgefaßt, ist mir nur das sehr lesenswerte Buch des Cardanus de utilitate ex adversis capienda erinnerlich, durch welches man also das hier gegebene vervollständigen kann. Zwar hat auch Aristoteles dem 5. Kapitel des 1. Buches seiner Rhetorik eine kurze Eudämonologie eingeflochten: sie ist jedoch sehr nüchtern ausgefallen. Benutzt habe ich diese Vorgänger nicht; da Kompilieren nicht meine Sache ist; und um so weniger, als durch dasselbe die Einheit der Ansicht verloren geht, welche die Seele der Werke dieser Art ist.
Im allgemeinen freilich haben die Weisen aller Zeiten immer dasselbe gesagt, und die Toren, d. h. die unermeßliche Majorität aller Zeiten, haben immer dasselbe, nämlich das Gegenteil, getan: und so wird es denn auch ferner bleiben.

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig geboren. Er entstammte einer patrizischen Kaufmannsfamilie. Die ungeliebte Kaufmannslehre in Hamburg brach er nach dem Tod des Vaters (1805) ab und siedelte zur Mutter nach Weimar über, wo diese einen literarischen Salon führte und bald zur berühmten Schriftstellerin avancierte. Seit 1809 studierte er in Göttingen Naturwissenschaften, ab 1811 in Berlin Philosophie. Nach der Dissertation 1813, einer kurzen Zusammenarbeit mit Goethe über die Farbenlehre und dem Zerwürfnis mit Mutter und Schwester zog er nach Dresden. Auf eine Italienreise folgte 1820 der Versuch einer Lehrtätigkeit an der Berliner Universität, die aber an mangelndem Interesse scheiterte, das sich damals vor allem Hegel zuwandte. Von 1831 an lebte er zurückgezogen in Frankfurt/M. als Privatgelehrter und Junggeselle. Er starb am 21. September 1860 in Frankfurt/Main.


Eine Auswahl an Werken:

1816 Über das Sehen und die Farben 1819 Die Welt als Wille und Vorstellung 1836 Über den Willen in der Natur 1839 Über die Freiheit des menschlichen Willens 1840 Über das Fundament der Moral 1851 Pererga und Paralipomena

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